Schmierenkomödie

Ein Beitrag des Parteifreundes Volker Richter, Fuldabrück

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial … 19740.html

Wir haben die letzten Tage eine regelrechte Schmierenkomödie um Griechenland erlebt. Man hat mit uns und auch mit der griechischen Bevölkerung guter Bulle, böser Bulle gespielt. Je nach Bevölkerung wechselte denn auch die Sichtweise. Hat Schäuble gestern noch groß getönt, sehen wir heute genau das, was man eigentlich vermuten musste. Griechenland wird seinen Kurs fortsetzen können.

Wie der Kurs nun aussieht, werden wir bald sehen. Werden die reichen Griechen Steuern zahlen ? Werden Finanzkontrollen eingeführt? Werden die Kontobewegungen der letzten Monate und Jahre dazu führen, dass es zu Steuerzahlungen der Akteure kommt, oder wird die neue Regierung letztendlich einige Trostpflaster fürs eigene Volk verteilen, aber am Ende dieses dennoch genauso verraten, wie alle Völker in der EU verraten worden sind und weiter verraten werden ?

Die Börsen haben seit halb fünf den Höhenflug angesetzt. Die Einigung wurde eingepreist, dass noch an einem Verfallstag, holldriho, man verdient sein Geld im Moment mit still sitzen, zusehen und sich wundern.

Short? Keiner weiß mehr, was das ist. Scheinbar wurden alle Regeln außer Kraft gesetzt. Dies erlebten wir in den USA mit dem QE und wir erleben es nun in der Eurozone mit der klitzekleinen Billion, die nun unter´s Volk gebracht wird. Unter´s Volk ? Nein, nur unter exakt das eine Prozent, welches seit Jahren profitiert, die Politik maßgeblich bestimmt und sorgsam darauf achtet, dass die breite Masse keinen Kaufkraftgewinn mehr einfahren kann.

Der neueste Armutsbericht aus Deutschland zeigt auf, wie es in unserem Land aussieht, welches angeblich besser dasteht als je zuvor.

Fakt ist, der Mittelstand drückt 70 bis 80 % an Steuern und Abgaben ab, woraus sich dieser Erfolg speist und die sozialen Kosten der BRD werden ebenfalls hauptsächlich vom Mittelstand getragen, der weiterhin die unteren und oberen Bereiche finanziert.

Geredet wird viel von Solidarität, die irgendwie aber nur dort stattzufinden scheint, wo man Menschen schröpfen kann. Weder sind Großkonzerne solidarisch, noch wird in Deutschland überhaupt in Erwägung gezogen, eine zutiefst ungerechte Steuerpolitik zu verändern. Davon geredet wird viel, aber Fakt bleibt, die Masse wird abgezockt.

Dies trifft auf mittelständische Unternehmen und Kleinunternehmen genauso zu, wie auf Arbeitnehmer.

Aber, noch immer funktioniert die Beeinflussung der Massen, die irgendwie wie ferngesteuert zusehen, wie unser Land vor die Hunde geht, wie Großkonzerne sich vor ihrer sozialen Verpflichtung drücken, indem sie Steueroasen nutzen, die von eben jenen geschaffen wurden, die vom breiten Volk gewählt wurden.

Wir dürfen nicht mit den Fingern auf Griechenland zeigen, bei uns geschieht genau das selbe. Während diese Strukturen sich festigen, verlieren inhabergeführte Geschäfte, kleine und mittelständische Unternehmen immer mehr an Wettbewerbsfähigkeit. Allein aus den Gestaltungsmöglichkeiten heraus haben Großkonzerne einen Vorteil von rund 20 bis 30 % im Preis, um den Verdrängungswettbewerb weiter fortzuführen.

Die Ergebnisse erkennen wir im gesellschaftlichen Wandel. In den Innenstädten, die keinen Charakter mehr besitzen, sondern sich nur noch in der Farbe der Eiscafés unterscheiden, ansonsten von den Handelsketten dominiert werden. Von standardisierten Waren und einem Lebensstil, der Menschen in ein Raster drückt, welches alle gleich erscheinen lässt. Von Medien, die uns gut und böse jeden Tag klar definiert vorkauen und von einer Möglichkeit der persönlichen Kontrolle eines jeden, die jegliche Souveränität des Einzelnen unmöglich macht, auch wenn dieser sich innerhalb dieser Matrix noch frei zu fühlen scheint.

Wir verlieren viel, wenn wir nicht umdenken. Wir gewinnen viel, wenn wir tatsächlich solidarisch mit den Völkern sind, nicht aber mit jenen, die ein System erschaffen haben und ausbauen, welches uns unterdrückt und unserer Freiheit beraubt.

Spätestens in 15 bis 20 Jahren wird Freiheit für ältere Mitbürger nicht mehr möglich sein. In unserer Welt ist Freiheit eng verknüpft mit monetären Mitteln. Selbst hart arbeitende Menschen werden nicht genug Geld zur Verfügung haben, um einen lebenswerten Lebensabend verbringen zu können.

Wir müssen entsprechend auch der griechischen Bevölkerung danken, denn diese ist bereits in einer Situation, die auf uns noch zukommen kann und sie hat begonnen sich zu wehren. In vielen anderen europäischen Staaten wird sich ebenfalls gewehrt, wir bekommen es nur nicht in den Medien gezeigt. Dies ist maximale Beeinflussung der Qualitätsmedien zur Erreichung von Zielen einer Oberschicht, die zeitgleich die inneren Probleme Europas ausbauen, um Druck auf die Bevölkerungen auszuüben. Dies geschieht nicht nur über Gestaltungsmöglichkeiten für Großunternehmen und die damit verbundene Wettbewerbsverzerrung, dies geschieht auch über geostrategische Entwicklungen die Länder destabilisieren, Menschen in Armut treiben und Flüchtlingsströme generieren, die wiederum in den westlichen Industrienationen zu massiven innenpolitischen Verwerfungen führen. Die Opfer gehen auf die Opfer los, ohne zu erkennen, wie sie gegeneinander ausgespielt werden.

Der nächste große Wurf ist dann TTIP und CETA, um den Mittelstand weiter auszudünnen.

Die AfD hat aktuell erneut eine Steilvorlage, die Probleme zu benennen und ob unserem Herrn Lucke das nun gefällt oder nicht, selbstverständlich muss man unser System in Frage stellen, denn es wurde pervertiert und korrumpiert. Eine Schande für jede Partei, die dies mitgetragen hat und auch das muss man deutlich machen, um tatsächlich eine Alternative für Deutschland zu sein.

Der Versuch sich bei der Presse lieb Kind zu machen nutzt nichts. Wir erleben heute, was die AfD und somit wir alle im Jahr 2013 bereits thematisiert hatten. Das bemerken die Bürger. Sie erkennen es wenn sie belogen wurden und da müssen wir nicht nur den Finger in die Wunde legen, wir müssen die Faust in die Wunde rammen, damit es weh tut. Sowohl den Bürgern die die etablierten Parteien gewählt haben, als auch den Parteien und den Lobbyisten.

Keine falsche Rücksichtnahme, sondern gnadenloser Mut zur Wahrheit. Wir werden sehen, ob man in unserer Führung es versteht, die Situation für sich zu nutzen, oder ob man weiterhin auf Kuschelkurs mit der Außenwelt ist, damit man koalitionsfähig wird.

Auch deshalb ist der Kuschelkurs IN unserer Partei vorüber. Denn intern wird mit harten Bandagen gekämpft, da wo es um den eigenen Machterhalt geht wird man bissig. Mir wäre es lieber, die Bissigkeit würde sich nach außen verlagern und die jeweils besten Personen unserer Partei vertreten aus ihrer Kompetenz heraus unsere Ziele und werden nicht aus persönlichen Loyalitätsgründen ausgewählt.

Mann, wir können stärkste Kraft werden wenn wir die Wut der Menschen mobilisieren und kanalisieren.

Veröffentlicht in Kreisverband Darmstadt-Dieburg.