Grüne Heuchelei – Wunschdenken trifft auf Realität

Klimaneutralität und Nachhaltigkeit sind heutzutage die Schlagworte schlechthin, von den Grünen, den roten Parteien, der GDU (= Grüne Demokratische Union), der GDP (= Grüne Demokraten) und ihren kleinen Helferlein in den Medien.

Aber sind E-Autos tatsächlich klimaneutral und nachhaltig? Wo kommen die Rohstoffe für die Batterien her?

Was versteht man unter Fracking-Gas und wo kommt das her?

Die Habecks, Baerbocks und Langs dieser Welt werden nicht müde zu behaupten, wir hätten ein Gasproblem, kein Stromproblem in Deutschland. Trotz behaupteter Gasknappheit wurde in Deutschland im Juli und August 2022 mehr Energie durch Gas erzeugt als in den Vergleichsmonaten des Vorjahres.

Erdgas Deutschland – monatlicher Verbrauch bis 2022 | Statista

Die schlichtweg unwahre und verantwortungslose Behauptung, wir hätten kein Stromproblem sondern nur ein Gasproblem, wird selbstverständlich von den Grünen bitter gebraucht, sie müssen schließlich in irgendeiner Form um das Weiterlaufenlassen der drei verbliebenen AKW herumlavieren. Am 09. Oktober findet die Landtagswahl in Niedersachsen statt und die Grünen posaunen „Bye bye Atomkraft“ auf ihren Wahlplakaten. Wen wundert es da noch, dass das grüne Wirtschaftsministerium die beiden AKW Isar 2 (Bayern) und Neckarwestheim 2 (Baden-Württemberg) als Notfallreserve vorhalten wollen, Emsland (Niedersachsen) aber nicht!

AKW-Debatte: Grüne Ideologie schlägt Robert Habecks Pragmatismus (berliner-zeitung.de)

Die Angst vor einer Revolte in der eigenen Partei ist offenbar größer als die Angst vor Millionen Menschen, denen in den nächsten Monaten nicht nur wegen der explodierenden Energiepreise alle Böden unter den Füßen weggezogen werden. Parteifriede durch Ideologie vor Wohlergehen des Landes. Wäre es anders, wären wir heute nicht in der Lage in der wir sind. Das Stromproblem, das wir laut Grünen nicht haben, trifft uns spätestens Ende Oktober, nachdem in Niedersachsen die Messe gelesen ist.

Völlig geschenkt ist selbstredend die Tatsache, dass das Vorhalten von AKW für den Notfall technisch nicht machbar ist. Das Hochfahren aus dem Standby-Betrieb dauert bis zu einer Woche! Ein Blackout kündigt sich allerdings nicht eine Woche im Voraus an.

AKW-Isar-Betreiber: Reservebetrieb „technisch nicht machbar“ (berliner-zeitung.de)

AKW-Betreiber widerspricht Habeck-Plan: „Technisch nicht machbar“ – FOCUS online

Dazu kommen die immensen Kosten, die es braucht, ein AKW im Standby-Betrieb zu halten. Experten rechnen mit mindestens 250.000 Euro pro Tag! PRO TAG und PRO AKW! Das ist eine halbe Million (!) Euro pro Tag (!) für beide AKW. Sie verbrauchen im Standby-Betrieb ca. 240 Megawattstunden an Strom PRO TAG und PRO AKW, OHNE auch nur ein Krümelchen Strom selbst zu erzeugen.

Expertin: Kosten für Habecks Akw-Plan in „keinem Verhältnis zum Aufwand“ – FOCUS online

Da wir laut Grünen kein Stromproblem haben, kann man den Strom offenbar auch sinnlos verprassen. Solange die Niedersachsenwahl bevorsteht und damit die eigene Parteibasis die Füße stillhält, muss man das so proklamieren…

In aktuellen Umfragen sprechen sich 78 Prozent der Befragten dafür aus, die verbliebenen AKW noch bis Sommer 2023 weiterzubetreiben. 67 Prozent sind sogar für einen Weiterbetrieb für die nächsten fünf Jahre. Und immerhin noch 41 Prozent der Befragten wollen angesichts der Energiekrise neue Atommeiler gebaut sehen.

Atom-Umfrage: 41 Prozent der Deutschen wollen Neubau von Kernkraftwerken – DER SPIEGEL

Das ficht unsere Politriege in der Ampelkoalition nicht an. Unsere grüne Außenminister-Darstellerin Baerbock erklärte unlängst während einer Podiumsdiskussion in Prag den anwesenden Gästen und Medien was sie von der Meinung „ihrer“ deutschen Wähler hält, mit einem Wort: NICHTS. Sie sagte das zwar in Hinblick auf die Solidarität mit der Ukraine, es drückt dennoch die generelle Haltung unserer Regierenden gegenüber ihrer eigenen Bevölkerung aus: die eigene Bevölkerung steht in der Nahrungskette ganz unten. Nur wenn es ums Bezahlen der politischen Misswirtschaft und Fantastereien wie der Energiewende geht, stehen wir ganz oben im Kurs.

Heftige Kritik an Aussage von Annalena Baerbock | Prag – YouTube

Gott sei Dank haben wir zum Ausgleich einen grünen Wirtschaftsminister und Vizekanzler, der allein aufgrund seiner brillanten Rhetorik und seines immensen Fachwissens glänzt (Ironie Ende):

Robert Habeck redet sich bei „Maischberger“ in Shitstorm: Bäckereien insolvent? (merkur.de)

Das Habeck‘sche Gestammel und Gewürge rund um das Thema Insolvenz ist als Video im Artikel eingebettet. Wäre die AfD „woke“, müssten wir den folgenden Disclaimer anfügen: Vorsicht, das Video enthält Aussagen, die auf manche Menschen verstörend wirken!

Schauen wir uns nun einmal die E-Autos in Hinblick auf Klimaneutralität und Nachhaltigkeit an:

In der Batterie eines herkömmlichen Elektroautos sind u.a. folgende Rohstoffe verbaut: Lithium, Cobalt, Kupfer, Nickel, Aluminium und Mangan. Zwischen 20 und 30 kg Lithiumkarbonat und 10-15 kg Cobalt sind je nach Größe und Leistungsfähigkeit in einer solchen Batterie verbaut. Lebensdauer je nach Laufleistung: ca. 8 Jahre. Was danach mit ihnen, also den Batterien mitsamt ihrer Rohstoffe passiert, weiß man immer noch nicht so genau.

Elektroautos: Woher kommen die Rohstoffe? – [GEO]

Ein Großteil des weltweit gewonnenen Lithiums kommt aus der Atacama-Wüste in Chile. Chile ist hinter Australien (dort wird Lithium konventionell im Bergbau gefördert) der weltweit zweitgrößte Lieferant für Lithium.

LNG- und Lithium-Gigant Australien – Down Unders neuer Rohstoffboom | deutschlandfunkkultur.de

Ganz anders die Fördermethode in Chile: In der Atacama-Wüste müssen ca. 21 Mio. Liter mineralhaltiges Grundwasser täglich (!) in künstlich angelegte Verdunstungsbecken gepumpt werden, diese Salzlake (Sole) braucht rund 5 Monate zum Verdunsten. Die übrigbleibende dickflüssige Substanz, die mit unzähligen dieselbetriebenen (!) LKWs in Fabriken zur Weiterverarbeitung zu Lithiumkarbonat transportiert wird, enthält rund 6% Lithium. Die Folgen dieser Fördermethode sind drastische Auswirkungen auf die Region: Sinkender Grundwasserspiegel, Austrocknung von Flussläufen, Oasen und Ackerflächen verdorren, Tausende Bauern verlieren ihre Lebensgrundlage. Biologen beobachten den irreversiblen Zusammenbruch eines ganzen Ökosystems. Bis zum Jahr 2025 sollen weitere Verdunstungsbecken gebaut und die Lithiumproduktion vervierfacht werden. In den Jahren 2000 bis 2015 wurde der Atacama-Wüste viermal so viel Wasser entzogen, wie es auf natürlichem Weg geschehen wäre.

Lithiumabbau für E-Autos raubt Dörfern in Chile das Wasser | Wissen & Umwelt | DW | 27.01.2020

Über die Abbaumethoden von Cobalt spricht auch kaum jemand. Fast 2/3 des globalen Bedarfs kommt aus dem Kongo. Die Minen sind überwiegend in chinesischem Besitz. Für das Jahr 2035 rechnet man mit 122.000 Tonnen Cobalt-Bedarf für E-Auto-Akkus. Derzeit stammen ca. 18.000 Tonnen aus illegalen Kleinbergwerken, die über meist chinesische Zwischenhändler auf den Weltmarkt kommen. In den engen Schächten ist Kinderarbeit die Regel. Wegen der häufigen Unfälle, Erde stürzt in die Schächte, Steine fallen auf die Arbeiter, spricht man im Kongo von „Blut-Cobalt“. Im Jahr 2019 arbeiteten mindestens 22.000 Kinder ab 7 (!) Jahre Alter in diesen Minen! Arbeitszeit: mindestens 8 Stunden am Tag!

Kinderarbeit in Minen – GEMEINSAM FÜR AFRIKA (gemeinsam-fuer-afrika.de)

Landnahme, Kinderarbeit, Umweltbelastung: Die schmutzige Seite des Kobalt-Abbaus in Kongo (tagesspiegel.de)

Unsere AfD-Fraktion im Kreistag Darmstadt-Dieburg hatte im Rahmen einer Debatte im Kreistag über die Anschaffung von Elektro-Bussen auf diese Thematik verwiesen. Die unfassbare Reaktion eines Abgeordneten: Das sei ja alles weit weg!

So unfassbar menschenverachtend diese Aussage war, so ist es doch genau das tatsächliche Problem: Die zerstörten Ökosysteme, die zerstörten Existenzen in Chile werden genau so wenig beachtet, wie die Kinderarbeit und die Menschenrechtsverletzungen im Kongo. Diese Menschen und ihre Umwelt kommen in der Werbung für E-Mobilität schlicht nicht vor. Sie sind ja weit weg! Zu weit, um sich deswegen schlecht zu fühlen! Das ist nicht nur Heuchelei, das ist Rassismus in seiner übelsten Form, weil Politik, Medien und E-Autohersteller in ihrem ideologischen Wahn diese Menschen als minderwertig und nicht schutzbedürftig sehen. Wenn sie sie überhaupt sehen.

Zur Ökobilanz der E-Autos: Ein moderner, sparsamer Diesel kommt bei 150.000 km Laufleistung auf ca. 219 gr CO2 pro km. Ein vergleichbares E-Auto kommt aufgrund der Batterieherstellung, Abbau, Aufbereitung und Transport der verwendeten Rohstoffe und der fertigen Batterien sowie Tanken mit Mischstrom auf ca. 277 gr CO2 pro km bei gleicher Laufleistung. Die gängige Behauptung, ein E-Auto stoße ja keine Emissionen aus soll nur von der ganzen Wahrheit ablenken. Wie viel Fahrleistung ein E-Auto braucht, um seinen ökologischen Rucksack gegenüber eines modernen Verbrenners abzutragen, liest sich je nach Studie (vermutlich abhängig vom Auftraggeber der Studie) anders.

Faktencheck: Haben E-Autos bessere Ökobilanz als Benziner und Diesel? | ZEIT ONLINE

Zu der menschenverachtenden Ignoranz im Hinblick auf den Rohstoffabbau kommt noch die unter den Teppich gekehrte Frage: Woher soll eigentlich der Strom für die „Verkehrswende“ kommen? Wir erinnern uns, laut Grünen reicht in Deutschland Flatterstrom von Windmühlen und Photovoltaik völlig aus, unsere grundlastfähigen Kraftwerke wurden zuerst verteufelt und danach zu einem großen Teil sukzessive abgeschaltet.

Was hat es nun mit dem Fracking-Gas auf sich?

Im Gegensatz zu „normalem“ Erdgas ist Fracking-Gas nicht einfach förderbar, da die Vorkommen in Schiefergestein oder Kohleflözen gebunden sind. Das Verfahren, um das es in den Diskussionen meist geht, wird auch als „unkonventionelles Fracking“ bezeichnet. Um diese gebundenen Gasvorkommen fördern zu können, muss die Gesteinsschicht in großer Tiefe mittels Druck aufgebrochen werden, um damit das Gas freizusetzen. Dazu werden Flüssigkeiten in großen Mengen in den Boden gepresst. Neben Wasser sind u.a. mehrere chemische Substanzen darin enthalten.

Kritiker des Frackings befürchten, dass sich diese Substanzen durch Risse in Gesteinsschichten z. Bsp. bis in das Grundwasser hineindrücken könnten. Fracking-Unternehmen hingegen behaupten, die Zusammensetzung des Cocktails sei mehr oder weniger harmlos.

Fracking: Das sollten Sie zur Erdgasförderung wissen – [GEO]

In den USA wird seit 1949 gefrackt, das „unkonventionelle Fracking“ ist in Deutschland trotz hoher Gasvorkommen, insbesondere in Norddeutschland finden sich Vorkommen, die rund ein Fünftel unseres Bedarfs decken könnten, gesetzlich verboten.

Umstrittene Gasgewinnung – Wie funktioniert Fracking? | deutschlandfunk.de

Fracking: Deutschlands Gas-Vorrat und warum wir ihn so schwer anzapfen können – FOCUS online

Ob Fracking, insbesondere unkonventionelles Fracking, das Mittel zur Bewältigung der Energiekrise ist, sei dahingestellt. Diese Frage muss ohne jegliche Ideologie und/oder Parteifärbung allein auf wissenschaftlicher Ebene diskutiert und geklärt werden.

Allerdings haben wir es hier auch wieder mit einer immensen Heuchelei zu tun: Fracking ist in Deutschland gesetzlich verboten. Das hindert die Scholzens und Habecks dieser Welt allerdings nicht daran, nach Kanada zu reisen um von den Kanadiern Flüssiggas (LNG), das großteils durch in Deutschland verbotenes Fracking (!) gefördert werden muss, zu erbetteln. Zusätzlich müsste, nein es gibt ihn noch nicht, an der Ostküste Kanadas ein LNG-Terminal zur Verschiffung des Flüssiggases über den Atlantik gebaut werden.

Man pfeift dabei nicht nur auf Umweltschutz (das Fördergebiet liegt in Gebieten der indigenen Bevölkerung) und auf Klimaneutralität (die Tanker fahren ja nicht mit Solarenergie über den Großen Teich). Viel schlimmer ist, dass die indigene Bevölkerung Kanadas unter der Zerstörung ihrer Umwelt dank Fracking zu leiden hätte. Für Scholz, Habeck und Trudeau scheint „Solidarität mit Deutschland“ über allem anderen zu stehen.

Nochmal im Klartext: Fracking ist in Deutschland verboten! Fracking-Gas aus Kanada oder den USA ist in Deutschland erwünscht! Wir erinnern uns in diesem Punkt an den Abbau der Rohstoffe für E-Auto-Batterien in Chile und im Kongo: Das ist ja alles weit weg!

Gasförderung in Kanada: „Für uns ist es Tränengas“ | ZEIT ONLINE

Es muss dabei nicht verwundern, dass die ukrainische Regierung die LNG-Lieferungen aus Kanada ausdrücklich unterstützt. Wobei alle notwendige Solidarität mit der Ukraine auch irgendwann einmal eine rote Linie überschreitet. Die Ukraine ist eines von knapp 200 Ländern auf der Welt. Noch nie in der Geschichte dieses Planeten wurde wegen eines einzelnen Landes, die restliche Welt (tatsächlich sind es nur die EU, die USA, Kanada und ein paar wenige Staaten in Ostasien) in eine Art „solidarische Geiselhaft“ genommen, mit unvorstellbaren und unfassbaren Folgen für die jeweilig unschuldigen Bevölkerungen!

Ukraine und Deutschland werben um kanadisches LNG-Gas | Aktuell Europa | DW | 21.08.2022

Es ist nicht nur Kanada bzw. dessen indigene Bevölkerung, das in Solidarität mit Deutschlands erbärmlicher Energiepolitik der letzten Jahrzehnte die Zeche zahlen soll. Das größte Erdgasfeld in Europa liegt bei Groningen in den Niederlanden. Wegen künstlich erzeugter Erdbeben aufgrund der Gasförderung und tausender beschädigter Häuser, rund 26.000 Hausbesitzer sind betroffen, sollte die Förderung noch in diesem Jahr eingestellt werden. Die Förderanlagen sollten als Notfallreserve bestehen bleiben. Ob das angesichts der Gasknappheit in Deutschland allerdings tatsächlich passiert, ist mindestens fraglich.

Niederlande: Kein Gas mehr aus Groningen – oder doch? | tagesschau.de

Die Heuchelei der Grünen und insbesondere des amtierenden Wirtschaftsministers ist damit aber noch nicht zu Ende. Wir erinnern uns an Habecks unterwürfigen Kniefall vor dem Emir von Katar? Sein Verkünden eines „Gas-Deals“, der selbstverständlich platzen musste, höchstwahrscheinlich gab es ihn nie, weil die Lieferkapazitäten von Katar (übrigens auch von Norwegen, wo unsere Energie-Helden ebenfalls als Bittsteller angereist waren) auf Jahre hinweg vertraglich gebunden sind.

Katar ist das Land, in dem Frauenrechte noch immer enorm eingeschränkt sind, ein Thema das aufgrund der Fußball-WM immer wieder medial aufgenommen wurde. Wie verträgt sich das mit der DNA der Grünen und der restlichen Truppe in Berlin?

Human Rights Watch: Frauenrechte in Katar stark eingeschränkt (beck.de)

Katar ist aber auch das Land, in dem Niedriglohnarbeiter, also Arbeitsmigranten, z. Bsp. aus Bangladesh oder Indien unter anderem während des Baus der WM-Stadien rücksichtslos ausgebeutet wurden. Laut britischem Guardian sind Stand Februar 2021 in Katar 6.500 Arbeitsmigranten seit Vergabe der WM 2022 an das Land gestorben.

Menschenrechte in Katar – Wikipedia

Habeck war stolz auf Katar-Deal: Nun steht er vor Scherben seiner Gas-Reise – FOCUS online

Man darf gespannt sein, welche Despoten (außer Putin) noch angebettelt werden, waren Scholz oder Habeck schon bei den Saudis? Oder wie viele Menschen noch „in Solidarität“ mit den Deutschen leiden sollen, um die laut US-Medien „dümmste Energiepolitik der Welt“ zu übertünchen.

Verantwortung für das eigene Handeln und die daraus resultierenden Folgen übernehmen ist nicht Sache unserer „Regierenden“. Lieber wird Ideologie und Parteibuch über die Belange des Landes und seiner Bevölkerung gestellt. Schuld sind ohnehin immer die Anderen.

Im europäischen Ausland wird man in Politik und Medien schon deutlicher:

Habecks AKW-Pläne erzürnen Ausland – „Deutschland wird zur Gefahr für Europa“ (merkur.de)

Unter anderem resultiert daraus, dass das von der Bundesregierung angestrebte Gas-Solidaritätsabkommen von vielen EU-Ländern abgelehnt wird. Wenn die Deutschen schon unbedingt untergehen wollen, sollen sie das bitte allein tun. Bislang haben sich lediglich Dänemark und Österreich dazu durchringen können.

Mehrere EU-Länder lehnen Gas-Solidaritätsabkommen ab (msn.com)

Aus Sicht der anderen Länder durchaus nachvollziehbar: bevor man Solidarität einfordert, und damit die Energiepreise in den Nachbarländern ebenfalls weiter hochtreibt, sollte man, also Deutschland, zunächst einmal alle eigenen verfügbaren Energiequellen nutzen. Dazu gehören die drei verbliebenen AKW. Allerdings haben die Grünen mangels Bestellung neuer Brennstäbe schon jetzt dafür gesorgt, dass diese nur maximal bis Frühsommer 2023 noch im Streckbetrieb laufen könnten. Und auch die unideologische Auseinandersetzung mit dem Fracking in Norddeutschland gehört dazu. Es ist weder der deutschen Bevölkerung, geschweige denn den europäischen Nachbarn, vermittelbar, dass Deutschlands Grüne während der schlimmsten Energiekrise seit Bestehen des Landes sicher und verlässlich laufenden Kraftwerken den Stecker ziehen wollen, und dann um Solidarität betteln.

Zur Erinnerung: die Ampel-Koalition besteht aus SPD, Grünen und FDP, in dieser Reihenfolge. Die Frage muss gestattet sein, weshalb eine einzige Partei (Grüne) eine solche Macht über das Schicksal eines ganzen Landes ausüben kann. Vor allem muss man fragen, wo der Bundeskanzler und seine Richtlinienkompetenz abgeblieben sind. Ist ihm der wirtschaftliche Ruin des Landes und einem Großteil der Bevölkerung während seiner Kanzlerschaft egal, oder hat er vergessen, dass er die Kanzlerkompetenz hat?

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 65

Der Bundeskanzler bestimmt die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung. Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Bundesminister seinen Geschäftsbereich selbständig und unter eigener Verantwortung. Über Meinungsverschiedenheiten zwischen den Bundesministern entscheidet die Bundesregierung. Der Bundeskanzler leitet ihre Geschäfte nach einer von der Bundesregierung beschlossenen und vom Bundespräsidenten genehmigten

Scholz‘ Amtseid am 08. Dezember 2021:

Der Amtseid in Artikel 56 des Grundgesetzes lautet: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“ Der Eid kann auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden, der Kanzler verzichtete darauf.

Deutscher Bundestag – Olaf Scholz als Bundeskanzler vereidigt

Veröffentlicht in Kreisverband Darmstadt-Dieburg.